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Unsere Mission

CitizenLab hat es sich zur Aufgabe gemacht, stärkere Demokratien aufzubauen, indem die öffentliche Entscheidungsfindung inklusiver, partizipativer und reaktionsfähiger gestaltet wird.

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Die besten Projekte
des Jahres 2023

Wir haben uns 100 Projekte mit der meisten Beteiligung 2023 angeschaut und mehrere Trends bei Themen, Beteiligungsmethoden und Länderpräferenzen festgestellt.

Beliebteste Projektthemen

Image by Mika Baumeister
Mobilität
 

22%

Image by Annie Spratt
Städtische Interventionen

17%

Image by Srecko Skrobic
Lebensqualität in der Stadt

17%

Pilotprojekte, wie z.B. die vorübergehende Sperrung einer Straße, um Rückmeldungen über das Verkehrsaufkommen zu erhalten, Abfallentsorgung, Hunde in öffentlichen Bereichen oder Recycling, führten zu einer hohen Beteiligung der Einwohner*innen. Dieser Ansatz, sich auf spezifische Fragen zu konzentrieren, war in Verbindung mit der Behandlung komplexerer Themen wie lokale und umfassende Pläne, bei denen es darum ging, sich eine zukünftige lebenswertere Stadt vorzustellen, sehr effektiv.

Der Grund dafür liegt auf der Hand:

Es handelt sich um Themen, die die Einwohner*innen sehr gut kennen und für die sie daher Expert*innen vor Ort sind. Ihre Erfahrungen liefern greifbare Lösungen für Fragen wie "Wie können wir diese Straße fahrradfreundlicher gestalten?" oder "Wie können wir unser Stadtzentrum lebendiger gestalten?" Dies kommt nicht nur den kommunalen Verwaltungen bei der Entscheidungsfindung zugute, sondern ist auch für die Bevölkerung im Allgemeinen von großem Wert.

Fallstudien

Die Stadt Düsseldorf plant mehr Grünflächen mit ihren Bürger*innen (Deutschland)

"Wollten Sie schon immer ein Stadtplaner oder eine Stadtplanerin werden?" Mit dieser spannenden Frage regt Düsseldorf die Kreativität an und lädt Einwohner*innen ein, ihre Umgebung aktiv zu gestalten. Das Projekt zur Entwicklung eines Grünflächen-Rahmenplans für den Stadtbezirk 9, das von der Düsseldorfer Marketingabteilung geleitet wird, macht die Stadtplanung zu einem engagierten und gemeinschaftlichen Unterfangen - mit Hilfe der CitizenLab-Plattform.

Mit dem interaktiven Mapping-Tool können die Einwohner*innen bestimmte Orte in den Stadtteilen auf einer individuell gestalteten Karte des Bezirks markieren und Bereiche für neue Grünflächen, Spielplätze oder gemeinschaftliche Freiflächen vorschlagen. 

Die Nutzer*innen können nicht nur Ideen auf der Karte eintragen, sondern auch allgemeine Vorschläge in einem Ideenforum machen oder ihre Meinung darüber teilen, was gut ist und was noch verbessert werden kann, indem sie eine Umfrage auf der Plattform ausfüllen. 

Die Einwohner*innen waren sehr eifrig dabei, Einblicke zu teilen, die auf ihren Erfahrungen beruhen, und dabei zu helfen, wirkungsvolle Lösungen zu finden: Das Beteiligungsteam sammelte über 800 Umfrageantworten und 100 konkrete Ideen!

Beliebteste Beteiligungsmethode: Abstimmungen

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Bis vor kurzem waren Umfragen und Ideenfindungen die bevorzugten Methoden, um tiefgreifende Einblicke zu gewinnen. Und das aus gutem Grund: Sie sind in den frühen Phasen der Entscheidungsfindung besonders effektiv und helfen dabei, komplexe Sachverhalte zu verstehen. Umfragen waren die Methode, mit der sich die Verwaltungen am wohlsten fühlten, und sie erzielten im Allgemeinen die höchsten Beteiligungsraten. 

Wir setzen uns jedoch für einen stärker integrierten Ansatz ein. Deshalb haben wir 2023 eine Reihe von Abstimmungsmethoden eingeführt, um die Kluft zwischen Einblicken und Maßnahmen zu überbrücken. Unsere Kunden-Community hat diese Methode mit Begeisterung angenommen und wir haben festgestellt, dass Abstimmungsprojekte eine 146% höhere Beteiligung aufweisen als Umfragen, die bisher als unsere zugänglichste Beteiligungsmethode für Einwohner*innen galten.

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Fallstudien

Die Stadtverwaltung von Culemborg gibt den Einwohner*innen die Möglichkeit, eine neue jährliche Veranstaltung auszuwählen (Niederlande)

Culemborg hat eine neue jährliche kulturelle Veranstaltung eingeführt, die Einwohner*innen aller Altersgruppen begeistern soll. Wirklich innovativ ist die Art und Weise, wie sie dabei vorgingen: Die Kommune ließ ihre Einwohner*innen entscheiden.


Bis Ende Juli waren kreative Köpfe eingeladen, ihre Ideen für eine Veranstaltung einzureichen, die zu einem jährlichen Highlight in Culemborg werden sollte. Im August wurden die Vorschläge anhand zuvor festgelegter Kriterien evaluiert, wobei der Schwerpunkt auf der Nachhaltigkeit und dem Potenzial für eine langfristige Fortführung lag. Drei herausragende Ideen wurden für eine öffentliche Abstimmung ausgewählt.


Durch die Nutzung der Zustimmungswahl-Funktion von CitizenLab, einer der verschiedenen in der Toolbox verfügbaren Abstimmungsmethoden, herrschte in der Bevölkerung rege Aktivität, als die Einwohner*innen ihre Stimme abgaben. Auf der Plattform stimmten 1.020 Personen online ab, weitere 121 Nutzer*innen beteiligten sich an der Offline-Abstimmung, was den inklusiven Charakter der Initiative unterstreicht.

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Was haben also die Top-Projekte von 2023 gemeinsam? Wir haben 3 Schlüsselmuster in der Art und Weise identifiziert, wie Städte ihre Beteiligung konzipiert und gemanagt haben:

1

Befragt wurden die Einwohner*innen zu Themen, die sie aufgrund ihres Lebens in einer bestimmten Stadt sehr gut kennen.

2

Die Einwohner*innen hatten tatsächlich ein hohes Maß an Einfluss auf die Entscheidungsfindung oder zumindest auf die Projektergebnisse.

3

Der Kreislauf wurde geschlossen - es wurde anerkannt, wie wichtig es ist, die Einwohner*innen nicht nur über die unmittelbaren Ergebnisse einer Konsultation, sondern auch über die Zwischenschritte, Umsetzungspläne und langfristigen Auswirkungen zu informieren.

Beteiligungstrends

Im Jahr 2023 haben wir mit kommunalen Verwaltungen in über 21 Ländern zusammengearbeitet. Hier sind einige der länderspezifischen Trends, die wir festgestellt haben:
Die meisten Beteiligungsprojekte wurden in diesen 5 Ländern gestartet: 

Großbritannien mit 20 Projekten pro Jahr und Kunde

Chile mit 13 Projekten pro Jahr und Kunde 

Niederlande mit 10 Projekten pro Jahr und Kunde 

Dänemark mit 9,7 Projekten pro Jahr und Kunde 

USA mit 9,3 Projekten pro Jahr und Kunde 

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Die Beteiligungskultur eines Landes ist ein Indikator für die beliebtesten Beteiligungsmethoden für Projekte: 
  • In Dänemark gab es die meisten offenen Konsultationen, bei denen sich die Teilnehmer über die gesamte Bandbreite unserer Plattform beteiligten (von Abstimmungen bis zu Vorschlägen). 

 

  • In Großbritannien wurden zwar die meisten Projekte pro Kunde gestartet, aber die Mehrheit dieser Konsultationen nutzte immer noch eine einzige Methode - Umfragen - um die Bevölkerung zu befragen. 
     

  • In den Niederlanden war ein starker, kommunikativer Ansatz für eine offene Beteiligung zu beobachten, bei dem überdurchschnittlich viele informelle Beteiligungsmethoden eingesetzt wurden. 

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Was sagt uns das alles?

Es ist bemerkenswert, dass wir keine Korrelation zwischen der Anzahl der gestarteten Projekte und der erreichten Beteiligung gefunden haben. Stattdessen scheinen bei den Projekten mit der meisten Beteiligung, Faktoren der Beteiligungskultur eine größere Rolle zu spielen, z. B. die Verwendung einer robusten Vielfalt von Beteiligungsmethoden, das Schließen von Feedbackschleifen und die Berichterstattung über die Ergebnisse. Darüber hinaus spielen auch die Relevanz des Themas und die Kommunikationsbemühungen der kommunalen Verwaltung eine entscheidende Rolle.

Lassen Sie uns einige weitere Projekte ins Rampenlicht rücken, die uns aufgefallen sind, und ihre Wirkung näher beleuchten.

Fallstudien

Die Stadt St. Louis (USA) beteiligt 3.700 Einwohner*innen an der Entscheidung über die Verwendung der 250 Millionen Dollar aus dem Rams Vergleichsfond

Wir wissen aus Erfahrung, dass einige kommunale Verwaltungen zögern, sich auf einen offenen Dialog über sensible Themen einzulassen, weil sie einen Rückschlag oder eine Überforderung fürchten. Wir wissen auch mit Sicherheit, dass die Stadt St. Louis nicht zu ihnen gehört.


St. Louis hat einen mutigen Schritt getan und seine CitizenLab-Beteiligungsplattform mit einer dringenden, aber heiklen Frage ins Leben gerufen: Wie sollen die Gelder aus dem Rams Vergleich, die sich auf 250 Millionen Dollar belaufen, verwendet werden? Die Führung der Stadt hat sich verpflichtet, damit große, dauerhafte Veränderungen vorzunehmen, die das Wirtschaftswachstum fördern, mehr Menschen dazu ermutigen, in der Stadt zu leben, und das Leben für die Menschen, die dort leben, verbessern.


Das Projekt begann mit einer Online-Umfrage, in der Beiträge gesammelt wurden, um die vorrangigen Herausforderungen zu ermitteln. Anschließend wurde die Bevölkerung gebeten, Ideen zu diesen Herausforderungen zu teilen. Im Jahr 2024 wird eine stadtweite Abstimmung über die besten Ideen für die Umsetzung entscheiden.


Die Reaktion der Bevölkerung auf das Projekt war überwältigend positiv: Innerhalb der ersten zwei Tage meldeten sich über 1.000 Einwohner*innen auf der Plattform an, die sich unbedingt Gehör verschaffen wollten. Der Enthusiasmus war ungebrochen und führte schließlich zu einer Beteiligung von 3.700 Nutzer*innen. 

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Entscheidungsfindung mit Beiträgen der Einwohner*innen

Unser Ziel ist eine inklusive, repräsentative und reaktionsfähige Entscheidungsfindung. Und obwohl die meisten Verwaltungen, mit denen wir zusammenarbeiten, ebenfalls das Ziel haben, repräsentativere Entscheidungen zu treffen, kann sich der Beginn dieses Prozesses oft schwer oder einschüchternd anfühlen.


So mag die Bewältigung von Zielen wie den Auswirkungen des Klimawandels, die mehr als die Hälfte (55 %) der europäischen Bürgermeister*innen in der Eurocities-Umfrage als ihr größtes Ziel bezeichneten, entmutigend erscheinen. Doch einfache, ansprechende Projekte können die Bevölkerung effektiv an diesen wichtigen Themen beteiligen.  


Nehmen Sie zum Beispiel die folgenden zwei Klimaschutzprojekte: 

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Stadtverwaltung von Waddinxveen befähigt Einwohner*innen, mit kostenlosen Bäumen Verantwortung für den Klimaschutz zu übernehmen (Niederlande)

Vielleicht sind Sie bereit, Ihre Bevölkerung einzubinden, möchten aber die Dinge nicht zu kompliziert machen, damit Sie selbst etwas lernen und mehr Menschen an der Beteiligung teilhaben können. Waddinxveen, eine Kommune in den Niederlanden, hat dies 2023 getan, indem sie die Menschen dazu aufforderte, sich für einen kostenlosen Baum zu bewerben. Im Oktober erhielten alle Gewinner*innen eine E-Mail, und im November wurden die Bäume verteilt, damit die Einwohner*innen sie pflanzen konnten. Im Februar 2024 sollen die Einwohner*innen, die einen Baum gepflanzt haben, ein Update erhalten, indem sie aufgefordert werden, ein Foto und Tipps für die Pflege des Baumes zu teilen.

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